Die UKGC plant neue Ansätze für einen schärferen Kampf gegen illegales Glücksspiel.
Die britische Glücksspielaufsicht UK Gambling Commission (UKGC) hat ihren Plan zur effektiveren Bekämpfung illegaler Glücksspielangebote vorgestellt. Diese Strategie zielt darauf ab, die Gefahren für Verbraucher zu minimieren und den illegalen Glücksspielmarkt einzudämmen. Andrew Rhodes, der Vorstandsvorsitzende der UKGC, erläuterte in einem Statement die wichtigsten Schritte der Initiative.
Verschiedene Gründe für den Fokus auf illegales Glücksspiel
Illegales Glücksspiel stellt laut der UKGC eine erhebliche Gefahr für die britische Gesellschaft dar. Da nicht lizenzierte Anbieter nicht durch staatliche Regulierungen überwacht werden, gibt es keine Garantie für faire Spiele oder den Schutz von Verbrauchern.
Die UKGC befürchtet zudem, dass kriminelle Organisationen diese Plattformen nutzen könnten. Zusätzlich entstehen finanzielle Verluste für den Staat, da diese Betreiber keine Steuern zahlen, was außerdem legale Glücksspielanbieter benachteiligt.
Maßnahmen und Erfolge der UKGC messbar
In den letzten Monaten hat die UKGC deutliche Fortschritte bei der Bekämpfung illegaler Anbieter erzielt. Seit Anfang April wurden über 750 offizielle Bescheide an Betreiber und Werbetreibende von illegalen Glücksspielseiten verschickt.
Besonders erfolgreich war auch die Kooperation mit Google, bei der über 78.000 URLs gemeldet wurden. Davon entfernte Google rund 50.000, während 255 illegale Websites vollständig abgeschaltet werden konnten.
Herausforderungen durch strengere Vorschriften
Die UKGC plant, strengere Regulierungen einzuführen, um den illegalen Glücksspielmarkt weiter einzudämmen. Dabei betonte Andrew Rhodes, dass es wichtig sei, unbeabsichtigte Folgen zu vermeiden.
Es besteht die Sorge, dass strengere Regeln Verbraucher möglicherweise zu illegalen Angeboten treiben könnten. Dennoch sei es notwendig, das Schadenspotenzial durch nicht lizenzierte Betreiber zu minimieren.
Insbesondere schutzbedürftige Kunden, die sich selbst vom Glücksspiel ausgeschlossen haben, werden von illegalen Anbietern gezielt mit Spielangeboten angesprochen.
Veraltete Daten erschweren genaue Marktanalyse
Ein weiteres Hindernis im Kampf gegen illegales Glücksspiel ist die veraltete Datenbasis. Die UKGC nutzt derzeit noch Daten aus den Jahren 2018 und 2019, die nicht mehr dem aktuellen Nutzerverhalten entsprechen.
VPN-Nutzung sowie andere moderne Technologien machen es zunehmend schwerer, den illegalen Markt genau zu überwachen. Zudem konzentrieren sich die bisherigen Daten nur auf Online-Automatenspiele, während andere Glücksspielarten wie Sportwetten nicht ausreichend berücksichtigt wurden.
Fokus auf den digitalen Markt und Online Casinos
Der neue Ansatz der UKGC zielt verstärkt auf den Online-Glücksspielmarkt ab. Hier bieten Web-Traffic-Daten und digitale Forschungsarbeiten das größte Potenzial, um Einblicke in das Verhalten von Verbrauchern und Anbietern zu erhalten.
Die UKGC hat bereits mehrere Forschungsprojekte durchgeführt und mit Branchenexperten sowie Technologieunternehmen zusammengearbeitet, um die komplexen Dynamiken des illegalen Online-Glücksspiels besser zu verstehen.
Entwicklung neuer Methoden zur Erkennung illegaler Websites
Die UKGC hat zudem ein System entwickelt, um nicht lizenzierte Betreiber gezielt zu identifizieren. Dabei werden unter anderem Google-Suchergebnisse analysiert, Partnerseiten untersucht und Web-Traffic-Daten ausgewertet.
Diese Informationen werden mit den Ergebnissen aus früheren Forschungsprojekten kombiniert, um eine fundierte Schätzung des illegalen Marktes zu erstellen. Die Nutzung von VPNs stellt jedoch eine zusätzliche Herausforderung dar, da sie die Aktivitäten der Nutzer verschleiert.
Nächste Schritte und zukünftige Maßnahmen
In den kommenden Monaten plant die UKGC, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um den illegalen Glücksspielmarkt weiter zu bekämpfen. Dazu gehört die verstärkte Überwachung sozialer Medien, in denen illegale Anbieter aktiv werben.
Auch verschlüsselte Kommunikationsplattformen wie WhatsApp und Telegram sowie Streaming-Dienste wie Twitch und Kick sollen analysiert werden. Zukünftig plant die UKGC außerdem den Einsatz von Testkunden, um die Aktivitäten auf nicht lizenzierten Seiten besser nachvollziehen zu können.