Die Westschweizer Loterie Romande hat ihr Lottospiel Joker aufgrund eines Betrugsversuchs kurzzeitig gestoppt.
In der Schweiz soll eine Gruppe junger Männer versucht haben, das Spielsystem der staatlichen Lotterie Loterie Romande zu betrügen. Berichten zufolge hatten sie versucht, durch das Setzen auf Tausende von Gewinnkombinationen beim „Joker”-Spiel in verschiedenen Kiosks systematisch die Lotterie zu manipulieren. Nachdem dies aufflog, setzte die Loterie das Spiel sofort aus und leitete eine Untersuchung ein.
Loterie Romande: Verdächtiger Massenverkauf bei Joker-Tipps
Die Verdächtigen, die sich auf das Spiel „Joker“ konzentrierten, hätten nach den Ermittlungen eine Million mögliche Kombinationen gespielt, um den Jackpot von 2,6 Millionen CHF zu knacken. Um alle Kombinationen abzudecken, wäre eine Investition von 2 Millionen CHF erforderlich gewesen, da jeder Tipp 2 CHF kostete.
Mehrere Kioskbesitzer berichteten von Männern, die mit Handys und Bündeln von Bargeld aufgetaucht seien, um Tausende von Franken für Tipps auszugeben. Ein Tabakhändler schilderte die Situation mit den Worten:
„Sie waren jung, selbstbewusst und sahen aus wie Mathecracks. Sie hatten Umschläge voller Scheine dabei, bestimmt mehrere Tausend Franken, und behaupteten, sie hätten die nötigen Mittel, um alle möglichen Kombinationen zu spielen. Das sind eine Million Einsätze im Wert von 2 Millionen Franken. Ich dachte, ich seh nicht richtig.“
Einige Kioskbesitzer, die das ungewöhnliche Verhalten bemerkten, kontaktierten die Loterie Romande, um zu überprüfen, ob ein solcher Massenverkauf zulässig war. Anfangs wurde ihnen mitgeteilt, dass sie die Scheine verkaufen dürften.
Pausierung des Spiels wieder aufgehoben
Nach der Auffälligkeit im Genfer Raum konnte das interne Überwachungssystem der Loterie Romande keine roten Flaggen mehr ignorieren, was dazu führte, dass die Lotterie das Spiel zunächst aussetzte.
Am Dienstagnachmittag erklärte die Loterie auf ihrer Webseite, dass das Spiel „aufgrund von Wartungsarbeiten vorübergehend nicht verfügbar“ sei, und die interkantonale Geldspielaufsicht (GESPA) umgehend informiert wurde. Jean-Luc Moner-Banet, der Generaldirektor der Loterie Romande, bestätigte gegenüber den Medien, dass die Ermittlungen schnell eingeleitet worden seien.
Seit dem gestrigen Abend wurde das Spiel wieder aktiviert, jedoch nur als Zusatzoption zu einer regulären Swiss Lotto Abgabe mit einem Preis von 7 CHF. Die Ziehung an diesem Abend soll planmäßig stattfinden.
Gleichzeitig steht die Gruppe von Verdächtigen unter Beobachtung, da der Verdacht auf Geldwäsche bei solch hohen Wetteinsätzen geklärt werden muss. Es bleibt abzuwarten, ob die Gewinne der Täter aus den abgegebenen Tipps behalten werden können.
Quelle: Tagesanzeiger.ch
Bildquelle: Loterie Romande