Das Parlament der Niederlande hat in 19 Punkten zur Glücksspielregulierung abgestimmt.
Das niederländische Parlament hat am Dienstag über insgesamt 19 Anträge zur Neuregelung des Glücksspiels abgestimmt. 14 dieser Anträge wurden mit Mehrheit angenommen und sollen insbesondere bei der Bekämpfung illegaler Glücksspielangebote sowie beim Schutz der Spieler Verbesserungen bringen. Ein Antrag zur Verhinderung der geplanten Altersanhebung wurde nicht angenommen.
Erweiterte Befugnisse für die KSA und neue Schutzmaßnahmen beschlossen
Mehrere Anträge betrafen die aktuelle Rolle der Kansspelautoriteit (KSA) und deren Möglichkeiten, gegen Regelverstöße und den Schwarzmarkt vorzugehen. Eine der ersten Maßnahmen sieht vor, der Aufsicht mehr Kompetenzen zu übertragen – möglichst zeitnah.
Die KSA soll künftig nicht nur Anbieter, sondern auch Zahlungsdienste und Banken sanktionieren dürfen. Bei mehrfachen Regelverstößen seitens der Anbieter sind strengere Konsequenzen vorgesehen, einschließlich des möglichen Entzugs der Glücksspiellizenz.
Zusätzlich wurde beschlossen, dass die Behörde künftig enger mit internationalen Glücksspielaufsichten kooperieren soll. Auch eine Google-Whitelist für legale Glücksspielwerbung soll eingerichtet werden. Parallel dazu forderten die Abgeordneten eine Untersuchung, warum die KSA bisher nicht wirksam gegen unerlaubte Werbung in Spiele-Apps vorgegangen ist.
Weitere Maßnahmen konzentrieren sich auf den Jugend- und Spielerschutz. So soll das Spielersperrsystem CRUKS überarbeitet werden, insbesondere im Hinblick auf Fremdsperren und die Vereinfachung der Anmeldung.
Darüber hinaus ist vorgesehen, künftig alle Zahlungen mit Kreditkarten oder geliehenem Geld im Zusammenhang mit Glücksspielangeboten zu verbieten.
Mindestalter weiterhin Gegenstand der politischen Debatte
Auch die geplante Erhöhung des Mindestalters für bestimmte Spielformen – insbesondere Online-Glücksspiel – war erneut Thema. Peter Smitskram von der PVV hatte beantragt, auf eine Anhebung von 18 auf 21 Jahre zu verzichten. Der Vorstoß scheiterte jedoch an der Mehrheit im Parlament.
Stattdessen erhielt ein Antrag Zustimmung, der eine gründliche Untersuchung im Vorfeld einer möglichen Altersanhebung vorsieht. Es sei bisher nicht geklärt, ob eine Teilnahmebeschränkung für junge Erwachsene nicht zu einer verstärkten Abwanderung in den Schwarzmarkt führen könnte.
Abgelehnt wurden darüber hinaus sowohl eine Initiative zur gleichmäßigen regionalen Verteilung von Spielbanken als auch ein Antrag auf eine breite Untersuchung der Auswirkungen der Online-Glücksspiellegalisierung auf die Entwicklung von Spielsucht.
Quelle: Parlament der Niederlande (Tweede Kamer)
Bildquelle: Tweede Kamer der Staten-Generaal