Spieler, die in Schweizer Casinos gesperrt sind, können im benachbarten Liechtenstein nicht mehr spielen.
Am 7. Januar 2025 ist das bilaterale Abkommen zwischen der Schweiz und Liechtenstein in Kraft getreten. Dieses sieht den automatischen Austausch von Spielsperrlisten vor, um Spielsüchtigen die Möglichkeit zu nehmen, ihre Sperre durch einen Casinobesuch im Nachbarland zu umgehen.
Warum werden Spieler gesperrt?
Rund 100.000 bestehende Spielsperren aus der Schweiz werden künftig auch in Liechtenstein anerkannt. Diese Regelung gilt sowohl für klassische Spielbanken als auch für Online-Casinos und betrifft alle künftigen Sperren.
Die Gründe für Spielsperren sind klar definiert:
- Freiwillige Selbstsperre: Spieler sperren sich auf eigenen Wunsch.
- Finanzielle Untragbarkeit: Spielen über den eigenen finanziellen Möglichkeiten.
- Auffällige Spielmuster: Häufige und hohe Einsätze.
- Fehlende Nachweise: Spieler, die keine finanziellen Unterlagen vorlegen können oder wollen, werden gesperrt.
Casinos in beiden Ländern sind gesetzlich verpflichtet, diese Maßnahmen konsequent umzusetzen.
Illegale Online-Casinos: Eine Herausforderung für die Regulierung
Obwohl das Abkommen ein wichtiger Schritt ist, bleibt das Problem illegaler Online-Casinos bestehen. Mit einem Marktanteil von etwa 40 % in der Schweiz stellen sie eine erhebliche Gefahr für den Spielerschutz dar. Diese Anbieter unterliegen keiner Regulierung, zahlen keine Steuern und ermöglichen gesperrten Spielern den Zugang zu Glücksspielen.
Der Schweizer Casino Verband fordert daher eine strengere Regulierung und eine bessere internationale Zusammenarbeit, insbesondere mit Deutschland und Österreich.
Kritische Stimmen: Wirksamkeit begrenzt
Markus Kaufmann, Präsident des Liechtensteiner Casino-Verbands, bleibt skeptisch:
„Das Abkommen ist ein Fortschritt, aber solange Spieler in andere Nachbarländer ausweichen können, bleibt der Effekt begrenzt.“
Prognosen sagen voraus, dass Liechtenstein durch das Abkommen Einnahmeeinbußen von bis zu 30 % des Bruttospielertrags erleben könnte.
Spielerschutzmaßnahmen in den Casinos
Beide Länder setzen auf zahlreiche Präventionsmaßnahmen wie Besuchsbegrenzungen, maximale Spielsummen pro Monat oder Kreditkartenverbot für Glücksspiele. Diese Maßnahmen sollen Spielsucht frühzeitig erkennen und eindämmen.
Das Abkommen zwischen der Schweiz und Liechtenstein ist ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung. Doch solange es keine vergleichbaren Regelungen mit anderen Nachbarländern gibt, bleibt der Schutz unvollständig.
Ein Sprecher des Casino-Verbands resümiert: „Dieses Abkommen zeigt, dass internationale Zusammenarbeit möglich ist – aber der Weg ist noch lang.“