Das negative Image der Glücksspielbranche ist Thema: EGBA und KPMG beleuchten Lösungswege.
Anfang der Woche fand in Valletta, Malta, das jährliche Symposium für verantwortungsvolles Glücksspiel statt, organisiert von Next.io. Ein zentrales Thema war das weithin negative Image der Glücksspiel-Branche. Der Europäische Glücksspielverband EGBA und das Beratungsunternehmen KPMG diskutierten über mögliche Lösungsansätze, allerdings mit unterschiedlichen Perspektiven.
Das festgefahrene Image der Glücksspielbranche
Der schlechte Ruf des Glücksspiels ist kaum zu erschüttern – das ist die allgemeine Einschätzung in der Branche. Die Mainstream-Medien berichten fast ausschließlich negativ und die Gegner der Branche lassen kaum eine Gelegenheit aus, Kritik zu üben. Doch wie könnte die Branche ihr Image verbessern?
Für Maarten Haijer, Generalsekretär des europäischen Glücksspielverbands EGBA, gibt es hier wenig Spielraum. Die Mitglieder des Verbands konzentrieren sich bereits auf den Spielerschutz, der in den Medien regelmäßig als Schwachpunkt kritisiert wird.
„Ich denke nicht, dass wir die allgemein negative öffentliche Einstelllung gegenüber dem Glücksspiel angehen können. Ich denke, dass das weit außerhalb unserer Reichweite liegt. Es ist unglaublich schwierig, die öffentliche Meinung zu ändern. Wir konzentrieren uns auf das, was wir erreichen können.”
In Bezug auf verantwortungsvolles Glücksspiel und Nachhaltigkeitsinitiativen arbeitet die EGBA eng mit Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern zusammen. Haijer hebt hervor, dass evidenzbasierte Diskussionen und das Vorlegen von Daten und Fakten unverzichtbar sind.
Er betont, dass die Glücksspielindustrie in Bezug auf Spielerdaten über immense Ressourcen verfügt – vor allem, wenn es um die Bewertung der Effektivität von Spielerschutzmaßnahmen geht. Diese Daten könnten den Regulierungsbehörden helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen.
Schwarzmarkt und Regulation als Problemquellen
Russell Mifsud, Leiter des Beratungsunternehmens, stimmt Haijer nur eingeschränkt zu. Der schlechte Ruf der Glücksspielbranche ist eine Tatsache, aber die Branche ist nicht gänzlich ohne Einflussmöglichkeiten. Mifsud beschreibt die Branche als gefangen in einem Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt.
Der hohe regulatorische Druck schmälert die Profitabilität, und zugleich wächst die Bedrohung durch den unregulierten Schwarzmarkt.
Negative Schlagzeilen, etwa über mutmaßliche Verbindungen zwischen Glücksspiel und Suizid, verschärfen das ohnehin schlechte Image und treffen die Branche hart.
„Die Industrie muss einen Weg finden, diese Narrative zu ändern. Die einzigen, die von dem, was gerade passiert, profitieren, sind die im Schwarzmarkt aktiven Anbieter.”
Mifsud sieht die Lösung darin, dass die gesamte Branche enger zusammenarbeitet. Dies betrifft nicht nur die Anbieter, sondern auch Entwickler, Regulierer, Angestellte, Nutzer und die Medien. Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit ist dabei essenziell, um Vertrauen zu gewinnen.
Wichtige Ziele sollten klar definiert und öffentlich kommuniziert werden. Ebenso sollte der Fortschritt auf dem Weg zu diesen Zielen offen dargestellt werden.