Der Deutsche Automaten-Verband (DAV) fordert mehr Klarheit von der Politik.
Am 12. November fand die Herbstversammlung des Deutschen Automaten-Verbands (DAV) im Bochumer Ruhrstadion statt. Unter den Teilnehmern herrschte Einigkeit: Die Branche benötigt dringend politische Planungssicherheit und einen verlässlichen Partner. Gleichzeitig sorgt der Ausblick auf das Ende der aktuellen Regierungskoalition für Unsicherheiten und Herausforderungen.
Kritik an Politik: Automatenbranche fordert mehr Vertrauen und klare Entscheidungen
Die Stimmung in der deutschen Automatenbranche ist angespannt. Kritisiert wird nicht nur die ständige öffentliche Debatte über die Branche, sondern auch die Unsicherheiten, die durch das Ende der Ampelkoalition entstehen. Viele Mitglieder forderten daher eine stärkere Unterstützung und klare Perspektiven seitens der Politik.
Franz Einhaus, Mitglied des DAV-Vorstands, brachte es auf den Punkt: "Wir brauchen aber eine Regierung, die Vertrauen schafft und einen klaren Weg aus der Wirtschaftskrise zeigt - Entscheidungen statt Lamentieren!"
Er betonte zudem die Bedeutung von Planungssicherheit und einer konsequenten Bekämpfung illegaler Spielangebote. Die bisherige Regierungsarbeit habe jedoch sowohl bei Unternehmen als auch in der Bevölkerung eine depressive Grundstimmung hinterlassen, so Einhaus weiter.
Partner der Kommunen: Branche fordert Anerkennung für legales Spiel
In seiner Rede hob Einhaus hervor, dass die Automatenbranche sich stets an gesetzliche Vorgaben halte und ein verlässlicher Partner der Kommunen sei. Dennoch sei es für Spielhallenbetreiber immer schwieriger, wirtschaftlich zu arbeiten. Die Branche müsse gegenüber der Politik selbstbewusster auftreten, um Gehör zu finden.
Unterstützung erhielt er von DAV-Justiziar Bernd Fröhlingsdorf, der die Arbeit der Ordnungsämter im Ruhrgebiet kritisierte. Diese würden legale Anbieter unverhältnismäßig stark kontrollieren, während illegale Anbieter unbehelligt blieben.
Positiv hob Nico Ernstberger, Länderbeauftragter der Deutschen Automatenwirtschaft für Nordrhein-Westfalen, hervor, dass die Politik im Land zunehmend zuhören würde. Dennoch sei der Weg zur Beseitigung illegaler Angebote mühsam. "Man läuft eher einen Marathon als einen Sprint", so Ernstberger.
Mitgliederumfrage: Deutliche Forderungen an die Branche und den Verband
Im Rahmen der Versammlung wurden auch die Ergebnisse einer Mitgliederumfrage vorgestellt. DAV-Vorstandsmitglied Thomas Plöger berichtete, dass 44,66 Prozent der Befragten einen Sachkundeausweis als Voraussetzung für den Berufszugang befürworten. 40,78 Prozent sprachen sich sogar für einen Sachkundenachweis kombiniert mit einer Ausbildung aus.
Politisch fordert die Branche vor allem einen unbefristeten Bestandsschutz für bestehende Betriebe. Auch die Bekämpfung der Vergnügungssteuer bleibt ein zentrales Anliegen, was rund 87 Prozent der Mitglieder als Priorität nannten.